Aufklärung und Mythen: Die häufigsten Irrtümer zur SCHUFA und Bonitätsprüfung Die SCHUFA ist für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Kaum ein anderes Thema rund um Finanzen und Verträge ist von so vielen Mythen und Irrtümern umgeben. Dabei ist es gerade für Verbraucher wichtig, Fakten von Fiktion zu trennen – denn die eigene Bonität entscheidet oft über Kredite, Mietverträge oder Handyabschlüsse. In diesem Ratgeber klären wir die größten Missverständnisse auf und zeigen, wie Sie Ihre Bonität selbst prüfen und gezielt verbessern können. Die fünf größten Irrtümer zur SCHUFA 1. „Die SCHUFA ist eine staatliche Behörde.“Falsch! Die SCHUFA ist kein Amt, sondern eine privatwirtschaftliche Aktiengesellschaft. Sie verdient ihr Geld mit der Sammlung und Auswertung von Daten über Verbraucher und Unternehmen. Anteilseigner sind vor allem Banken, Handelsunternehmen und andere Dienstleister. 2. „Nur wer Schulden hat, steht bei der SCHUFA.“Auch das stimmt nicht. Die SCHUFA speichert Daten über fast jeden Erwachsenen in Deutschland – egal ob mit oder ohne Schulden. Schon die Eröffnung eines Girokontos oder ein Handyvertrag führen zu Einträgen. Über 90 Prozent der gespeicherten Informationen sind laut SCHUFA übrigens positiv. 3. „Negative Einträge bleiben für immer gespeichert.“Nein. Für SCHUFA-Einträge gelten klare Speicherfristen. Die meisten negativen Einträge werden spätestens nach drei Jahren gelöscht. Einträge zur Restschuldbefreiung müssen sogar schon nach sechs Monaten entfernt werden. 4. „Die SCHUFA informiert mich immer bei einem negativen Eintrag.“Leider nein. Die SCHUFA ist nicht verpflichtet, Verbraucher automatisch über neue negative Einträge zu informieren. Es liegt an Ihnen, regelmäßig eine Selbstauskunft einzuholen. 5. „Gegen die SCHUFA habe ich keine Chance.“Falsch! Sie haben Rechte. Falsche oder veraltete Einträge können Sie löschen lassen – notfalls mit anwaltlicher Unterstützung. Gerade bei fehlerhaften Daten lohnt sich das Nachhaken. Was speichert die SCHUFA eigentlich? Die SCHUFA sammelt Daten zu folgenden Bereichen: Girokonten und Kreditkarten Raten- und Immobilienkredite Mobilfunk- und Leasingverträge Online-Käufe auf Rechnung Zahlungsausfälle und Mahnungen Umzüge und Adressänderungen Wichtig: Nicht jede Information ist negativ! Die meisten Daten zeigen lediglich, dass Sie am Wirtschaftsleben teilnehmen. Was beeinflusst meinen SCHUFA-Score? Der Score ist eine Zahl, die Ihre Kreditwürdigkeit widerspiegelt. Je höher der Wert, desto besser Ihre Bonität. Zu den wichtigsten Einflussfaktoren zählen: Pünktliche Zahlung von Rechnungen Anzahl und Art Ihrer laufenden Verträge Häufigkeit von Kreditanfragen Bestehende Zahlungsausfälle oder Mahnverfahren Häufige Umzüge oder Adressänderungen Ab 2025 wird der Score transparenter: Die SCHUFA reduziert die Zahl der Einflussfaktoren auf 12 und bietet mehr Einblick in die Berechnung. Tipps: So prüfen und verbessern Sie Ihre Bonität 1. Selbstauskunft einholenJeder Verbraucherin hat das Recht auf eine kostenlose Selbstauskunft pro Jahr. Nutzen Sie dazu die Plattform meineschufa.de oder die neue SCHUFA-App (ab Ende 2025), um Ihre gespeicherten Daten einzusehen und Fehler zu entdecken. 2. Falsche oder veraltete Einträge löschen lassenEntdecken Sie fehlerhafte oder abgelaufene Einträge, fordern Sie schriftlich deren Korrektur oder Löschung. Bestehen Sie auf die gesetzlichen Speicherfristen. 3. Rechnungen immer pünktlich bezahlenZahlungsverzug ist der häufigste Grund für negative Einträge. Sorgen Sie für einen Überblick über Ihre Finanzen und begleichen Sie Rechnungen fristgerecht. 4. Nicht zu viele Kreditanfragen stellenJede Kreditanfrage kann Ihren Score kurzfristig verschlechtern. Vergleichen Sie Angebote, ohne direkt eine Anfrage zu stellen – viele Banken bieten „konditionsneutrale“ Anfragen an. 5. Verträge regelmäßig überprüfenSchließen Sie nicht unnötig viele Verträge ab. Kündigen Sie nicht mehr benötigte Konten oder Kreditkarten, um Ihre Daten übersichtlich zu halten. 6. Umzüge und Adressänderungen meldenInformieren Sie Vertragspartner und Banken rechtzeitig über neue Adressen, um Missverständnisse und Mahnungen zu vermeiden. Fazit Viele Sorgen rund um die SCHUFA sind unbegründet. Wer die wichtigsten Fakten kennt, regelmäßig seine Daten prüft und seine Finanzen im Griff hat, muss sich vor der SCHUFA nicht fürchten. Nutzen Sie Ihre Rechte, bleiben Sie informiert und verbessern Sie Ihre Bonität Schritt für Schritt – für mehr finanzielle Freiheit und Sicherheit. Tipp:Sie möchten wissen, wie Ihr persönlicher SCHUFA-Score aussieht? Fordern Sie jetzt Ihre kostenlose Selbstauskunft an – und starten Sie mit klaren Fakten in die Zukunft!